Saturday, December 04, 2010

Writing Exercise 12: I, You, He, She, It - Perspectives

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(Note: This is a unit of "Schreibaufgabe.de")

THE CHALLENGE
Talking about 'perspectives' means from which point of view your reader experiences the story. Imagine the following situation:
"Three persons are somewhere in the wilderness sitting around a campfire. They'd been walking all day long and the next day is going to be similarly exhausting. They've just finished their meal and are now sharing a joint."
Try different, maybe unusual, perspectives:
  • Describe the scene from the point of view of a narrator. Remember, the narrator can only observe things from the outside, he/she's not able to look in someone's head! Use narration and dialogues.
  • Write in first-persons-perspective. Every time the joint is given to the next person, change the perspective, too. (Write as much as you like, but at least ten lines.)
  • Describe the same scene from the point of view of a stranger, hiding in the woods, watching the group.
  • Write from the point of view of an animal, that takes notices of the group and the secret observer.
  • Write from the point of view of the joint.
  • Try, whatever perspective comes into your mind.
You'll see, your results will be different, maybe not fitting into a finished story, but in any case you'll get precious inspirations.

MY OUTCOME
Sitzen drei Männer um ein Lagerfeuer ... nein, das ist nicht der Anfang eines geschmacklosen Witzes und nein, es wird auch keine Neuauflage von 'Brokeback Mountain' werden! Also wirklich, als Regisseur hat man's manchmal gar nicht leicht. Da kommt so eine durchgeknallte Schreibtante und verlangt ganz lapidar "Wir müssen mal etwas Abwechslung bieten, wie wär's, wenn wir eine Szene mal aus verschiedenen Perspektiven darstellen. Hier, die Szene, mach was draus!" Was weiß die schon von unserer Arbeit? Aber so ist es nun mal, die geben das Drehbuch vor und wir armen Regisseure müssen dann damit klarkommen, irgendwie! Okay, also gut, fangen wir an.

Der Dialog aus dem Skript:
HANK:Na, war das heute ein guter Tag oder was? Wir hab'n ganz schön Strecke gemacht. Wenn wir uns morgen ranhalten, sind wir mittags bei der Hütte. Dann kann unser liebeskranke Romeoendlich seine Frannie anfunken!
RICK: Vielleicht hört der Pantoffelheld dann ja auch mit seinem Geblubber auf! Das hält ja kein Mensch aus!
STU: Hey, kann ich was dafür, dass hier draußen diese Scheiß-Handys keinen Empfang haben?
HANK: Schon gut, schon gut! Wir haben's kapiert! Du bist der King bei den Ladies!
STU: Nur EINER Lady!
RICK: Sag' ich doch, Pantoffelheld!
HANK: Hier Stu, nimm einen Zug! Erzähl uns lieber was von Ranger Michels!
RICK: Oh Mann! Sind wir Teenies oder was? Erzählen wir uns jetzt Gruselgeschichten und singen später noch Kumba-Ja?
HANK: Halt die Klappe, Rick! Los Stu!
RICK: Ja, los Stu! Aber vorher gibst du mir noch den Joint!
STU: War eigentlich nur das übliche. Ein paar Möchtegern-Wandererwollen im Wald eine Hexe gesehen haben. Wahrscheinlich haben sie sich wohl eher von einem Elch erschrecken lassen!
RICK: Hey, wenn das kein Stoff für 'Blair Witch Project' ist!
STU & HANK: Halt die Klappe, Rick!

Das war's! Der Einfachheit halber verzichten wir jetzt auf die Dialoge und hören nur, was in den Köpfen der drei Herren so vor sich geht:

Das denkt Hank:
Yeah, morgen endlich! Wird aber auch Zeit ... dann gehört dieser verfluchte Bär endlich mir. Genau so eine Trophäe fehlt mir noch über meinem Kamin. Oh Mann, Stu! Sei ein Mann! Ein paar Tage ohne deine Frau wirst du wohl noch verkraften können! Ich muss schon sagen, seine Kleine ist aber wirklich nicht von schlechten Eltern. Die würd' ich nicht von der Bettkante schubsen. Obwohl, immer nur eine? Nee! Ein Mann braucht Abwechslung! Genau! Wenn ich nur an die Zwillinge vom letzten Wochenende denke ... Wieso haben wir Rick eigentlich mitgenommen? Halt die Klappe Rick!

Das denkt Stu:
Oh Mann! Wieso um Himmels Willen hab ich mich bloß auf diesen Trip eingelassen? Es ist nur so schwer, 'Nein!' zu Hank zu sagen. Und jetzt fehlt mir meine Frannie! Frannie, mein Mädchen ich wünschte ich wäre bei dir! Ich kann's immer noch nicht glauben, dass sie endlich 'ja' gesagt hat und unsere Flitterwochen erst! Hey, ich sollte lieber an was anderes denken, meine Hose wird sonst verflucht eng hier. Wenn schon nicht sie, sollte ein ordentlicher Zug mich ein wenig ablenken. Und dann noch diese seltsame Geschichte vom Ranger. Oh Mann, Rick du nervst! Halt die Klappe Rick!

Das denkt Rick:
Ja, ja, Mister Obermacho ist mal wieder der Macher! Als würden wir uns hier alleine verirren? Aber sicher doch! Ohne dich großer Meister sind wir hier völlig verloren! Und dieses liebeskranke Gesäusel. Nicht auszuhalten! Muss er uns ständig unter die Nase reiben, wie toll seine Frannie ist? Diese verfluchte Schlampe hat mich abblitzen lassen als wäre ich der letzte Dreck. Das zahl ich ihr irgendwann noch heim! Als hätte ich nichts besseres zu tun als hier zu sitzen und mir Lagerfeuergeschichten anzuhören. Natürlich! Wenigstens hab ich dran gedacht, einen Joint mitzubringen, das lockert die Stimmung etwas auf! Jetzt gib schon rüber!

Na, wer hätte das gedacht, den drei Herren scheint da ja allerhand durch den Kopf zu gehen! Während sie sich so ganz zwanglos unterhielten, bemerkten sie nicht, dass sie nicht die einzigen Menschen an diesem einsamen Flecken Erde waren. Nein, waren sie nicht.

Denn da war auch ein Junge, der gelernt hatte, fast ganz mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Seit seiner Geburt lebte er hier in diesem Wald zusammen mit seiner Mutter. Sie nannte ihn liebevoll Jack und hatte ihm alles beigebracht, um in der Wildnis zu überleben. Sie hatte ihm auch erzählt, das man sich von Fremden in Acht nehmen müsse, sie wären gefährlich, man könne ihnen nicht trauen, Menschen taten grausame Dinge mit Menschen. Doch Jack war neugierig, er hatte die drei Männer schon lange bemerkt, sie waren ziemlich laut. Er war ihnen schon den halben Nachmittag gefolgt und beobachtet sie nun aus sicherer Entfernung. Er wagte es nicht, sich zu zeigen. Zum einen fürchtete er die Warnungen seiner Mutter, zum anderen hatte er auch die Waffen bemerkt, welche die Männer bei sich trugen. Und sie sprachen von einer Hexe im Wald. Es gab keine Hexe hier, nur ihn und seine Mutter. Wie seltsam!

Und eine kleine Maus: "Hunger ... muss was zu essen finden ... Nüsse ... Beeren ... Insekten ... muss die Sippe versorgen ... Vorräte anlegen ... Was ist das? .... große Tiere ... wir können sie nicht verstehen ... sie sind laut ... still halten, nicht bewegen ... ihren Geruch kennen wir nicht ... Besser Vorsicht! ... Da ist auch helles Licht ... Feuer und Rauch ... den Geruch kennen wir ... Nicht gut ... Feuer ist gefährlich ... Achtung! Gefahr! … Da ist noch jemand ... dich kennen wir aber ... du bist freundlich ... großes Tier bewegt sich nicht ... flieht nicht vor dem Feuer ... was hat das zu bedeuten? ... wir verstehen das nicht ... Hunger! ... muss was zu essen finden.

Auch der Joint hat uns was zu sagen: "Love is a burning thing ... I fell into burning ring of fire ... and it burns, burns, burns ... the ring of fire, the ring of fire."

QUESTION
Sorry for writing in German, but it's lots easier than to think/write in English. Anyway, I hope mission accomplished?


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Continue with Exercise 13: Retarding Moment For More Tension.

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